Während Europa im Juli unter der Sommerhitze ächzt und überfüllte Strände den Geldbeutel belasten, bietet Jordanien eine faszinierende Alternative für abenteuerlustige Reisende. Das majestäische Kerak Castle, eine der beeindruckendsten Kreuzritterfestungen des Nahen Ostens, wartet darauf, von euch und euren Freunden entdeckt zu werden. Diese monumentale Festung aus dem 12. Jahrhundert thront dramatisch über der antiken Königsstraße und verspricht ein unvergessliches Wochenende voller Geschichte, Kultur und überraschend erschwinglicher Erlebnisse.
Warum Kerak Castle im Juli perfekt ist
Der Juli mag in Jordanien warm sein, doch die trockene Wüstenluft ist weitaus angenehmer als die schwüle Hitze Mitteleuropas. Die frühen Morgenstunden und späten Nachmittage bieten ideale Bedingungen für Erkundungen, während die intensive Mittagssonne perfekt für entspannte Pausen in schattigen Innenhöfen sorgt. Die Touristenströme sind im Sommer deutlich geringer als in den Wintermonaten, was bedeutet, dass ihr die beeindruckenden Gewölbegänge und Aussichtspunkte oft ganz für euch allein habt.
Die Festung: Ein Zeitsprung ins Mittelalter
Kerak Castle ist weit mehr als nur alte Steine – es ist ein lebendiges Geschichtsbuch aus Basalt und Sandstein. Die Festung erstreckt sich über 25.000 Quadratmeter und bietet ein Labyrinth aus unterirdischen Gängen, gewölbten Hallen und strategischen Aussichtspunkten. Beim Erkunden der verschiedenen Ebenen werdet ihr auf Überreste von Küchen, Ställen und sogar einem Gefängnis stoßen, in dem einst Gefangene der Kreuzritter schmachteten.
Besonders beeindruckend ist der Blick von den Festungsmauern: Das Tote Meer schimmert in der Ferne wie ein Spiegel, während sich das jordanische Hochland in alle Richtungen erstreckt. Diese Aussicht allein rechtfertigt bereits die Anreise und bietet unzählige Fotomotive für eure Reiseerinnerungen.
Abenteuer in der Umgebung
Die Stadt Kerak selbst überrascht mit ihren verwinkelten Gassen und traditionellen Märkten. Ein Spaziergang durch die Altstadt führt euch vorbei an Handwerksbetrieben, wo ihr lokale Töpferwaren und Textilien zu günstigen Preisen erwerben könnt. Die Einheimischen sind herzlich und hilfsbereit – perfekt für authentische Begegnungen abseits der Touristenpfade.
Nur eine kurze Fahrt entfernt befindet sich das Wadi Mujib, oft als „Grand Canyon Jordaniens“ bezeichnet. Hier könnt ihr durch spektakuläre Schluchten wandern und in natürlichen Pools baden – ein erfrischender Kontrast zur Wüstenhitze. Die Wanderwege sind gut markiert und für Freundesgruppen unterschiedlicher Fitnesslevel geeignet.
Aktivitäten für Freundesgruppen
Das Erkunden der Festung wird zu einem spannenden Gruppenerlebnis, wenn ihr euch in verschiedene Richtungen aufteilt und später eure Entdeckungen austauscht. Die unterirdischen Tunnel eignen sich perfekt für kleine Abenteuer, während die Aussichtsplattformen ideale Spots für Gruppenfotografie bieten.
Abends verwandelt sich die Festung in eine mystische Kulisse. Wenn ihr bis zum Sonnenuntergang bleibt, werdet ihr mit einem Farbspektakel belohnt, das die alten Mauern in goldenes Licht taucht. Viele Reisende bringen Picknickdecken mit und genießen den Sonnenuntergang mit Blick auf das Tote Meer.
Günstige Fortbewegung
Die Anreise nach Kerak gestaltet sich überraschend kostengünstig. Vom Flughafen Amman verkehren regelmäßig Minibusse in die Region für etwa 3-4 Euro pro Person. Alternativ könnt ihr euch zu viert ein Taxi teilen, was bei einer Stunde Fahrzeit etwa 25 Euro kostet – aufgeteilt also nur rund 6 Euro pro Person.
Innerhalb der Stadt bewegt ihr euch am besten zu Fuß. Die Entfernungen sind überschaubar, und ihr entdeckt dabei viele versteckte Ecken, die ihr sonst verpassen würdet. Für Ausflüge in die Umgebung empfiehlt sich die Anmietung eines lokalen Taxis für einen halben Tag – preiswerter als Einzelfahrten und ihr habt einen ortskundigen Fahrer.
Erschwingliche Unterkünfte
Kerak bietet verschiedene budgetfreundliche Übernachtungsmöglichkeiten. Familienbetriebene Gästehäuser kosten etwa 15-20 Euro pro Nacht im Doppelzimmer und bieten oft auch Mehrbettzimmer für Gruppen. Diese Unterkünfte punkten mit herzlicher Atmosphäre und traditionellem Frühstück.
Für Backpacker gibt es einfache Hostels ab 8 Euro pro Nacht, die meist über Gemeinschaftsräume verfügen – perfekt für den Austausch mit anderen Reisenden. Viele Unterkünfte bieten auch Dachterrassen mit Blick auf die Festung, wo ihr laue Sommerabende verbringen könnt.
Kulinarische Entdeckungen
Die jordanische Küche überrascht mit ihrer Vielfalt und den günstigen Preisen. Traditionelle Restaurants servieren komplette Mahlzeiten für 4-6 Euro pro Person. Probiert unbedingt das lokale Mansaf oder gegrilltes Fleisch mit frischem Fladenbrot und Hummus.
Straßenimbisse bieten noch günstigere Optionen: Falafel und Shawarma kosten etwa 1-2 Euro und machen richtig satt. Die Zutaten sind frisch und die Zubereitung erfolgt meist vor euren Augen. Teilt euch verschiedene Gerichte und probiert so die ganze Bandbreite der regionalen Küche.
Für Selbstversorger gibt es lokale Märkte mit frischen Produkten, Nüssen und Trockenfrüchten. Ein Picknick in der Festung mit lokalen Spezialitäten wird zu einem besonderen Erlebnis und schont zusätzlich das Budget.
Praktische Tipps für euer Wochenende
Der Eintritt zur Festung beträgt nur 2 Euro pro Person – ein Bruchteil dessen, was ihr für vergleichbare Sehenswürdigkeiten in Europa zahlen würdet. Früh am Morgen oder spät am Nachmittag herrschen die angenehmsten Temperaturen für ausgedehnte Erkundungen.
Bringt ausreichend Wasser mit und tragt bequeme Schuhe mit rutschfester Sohle. Die Steinböden können glatt sein, besonders in den unterirdischen Bereichen. Eine Taschenlampe oder das Handy-Licht hilft bei der Erkundung der dunkleren Gänge.
Respektiert die lokalen Gepflogenheiten und kleidet euch angemessen. Lange Hosen und bedeckte Schultern sind nicht nur respektvoll, sondern schützen auch vor der Sonne. Die Jordanier sind sehr gastfreundlich und helfen gerne bei Fragen weiter.
Plant euer Wochenende flexibel: Nutzt die kühleren Stunden für aktive Erkundungen und die heißere Mittagszeit für Pausen, Essen oder den Besuch der überdachten Bereiche der Festung. Diese natürliche Tagesaufteilung macht das Reisen im Juli nicht nur angenehm, sondern auch authentisch jordanisch.
Inhaltsverzeichnis